Erster Workshop des Forschungszentrums an der IGS

Das Forschungszentrum für Schülerinnen und Schüler Nordwest (www.sfz-nw.de) hat das Ziel, SchülerInnen mit Themen aus dem MINT-Kontext in Kontakt zu bringen. Dabei ist im Raum Oldenburg und Delmenhorst bereits ein Netzwerk entstanden, in dem verschiedene Schulen Angebote machen, die dann auch von SchülerInnen anderer Schulen genutzt werden können. Nun ist das Forschungszentrum auch im Raum Wilhelmshaven aktiv. Der erste Workshop zum Thema „CAD-Konstruktion“ war mit SchülerInnen aus Delmenhorst, Oldenburg und von der IGS Wilhelmshaven gut besucht.

Mit Unterstützung von Noah, Jamie und Tom, Teilnehmern des Wettbewerbs „Formel-1-in-schools“, die mit dem Programm bereits vertraut sind, haben 25 junge Menschen  aus den Jahrgängen 5-7 zunächst einen  Würfel konstruiert und anschließend ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, als es darum ging, ein Auto zu entwerfen.

Alle, denen die Arbeit mit der Konstruktionssoftware besonders gut gefallen hat, sind eingeladen, sich mit Herrn Wendt oder Herrn Krausse in Verbindung zu setzen – vielleicht bildet ihr ja das nächste Team bei der kommenden Regionalmeisterschaft von „Formel-1-in-schools“.

 

 

 

 

 

Beitrag von Ulrich Wendt

Mit grüner Chemie zu einem besseren Nachhaltigkeitsverständnis

Zur 10-jährigen Zusammenarbeit führt die Universität Bremen einen Escape Room an der IGS Wilhelmshaven durch.

Ein besonderes Unterrichtsende ereignete sich in drei Chemiegruppen an der IGS Wilhelmshaven: Unterrichtsschluss war erst dann, wenn die Schüler und Schülerinnen unterschiedliche chemische Rätsel gelöst haben. Hintergrund für diesen Unterrichtsschluss ist ein „Escape Room“ zur Grünen Chemie, welcher am Institut für Didaktik der Naturwissenschaften (IDN), Abteilung Chemiedidaktik, der Universität Bremen durch Doktorandin Chantal Lathwesen entwickelt und nun in Wilhelmshaven erprobt wurde.

Beim Escape Room handelt es sich um ein reales Gruppenspiel, bei dem eine Gruppe durch Lösen unterschiedlicher Rätsel und Aufgaben in einer bestimmten Zeit einen Zahlencode generieren oder einen Schlüssel finden muss, um aus einem Raum zu entkommen. Diese Escape Rooms sind derzeit in vielen Städten vertreten, woran kleine Personengruppen (z.B. zur Verbesserung der Teamarbeit) teilnehmen können. Aber auch im schulischen Kontext werden solche Spielsettings immer populärer. Ein Escape Room zur Säure-Base-Chemie wurde bereits erfolgreich an der IGS Wilhelmshaven erprobt (die WZ berichtete).

Lathwesen hat kürzlich einen digitalen Escape Room rund um die Grüne Chemie entwickelt. Dabei begeben sich die Lernenden auf eine Mission, in der sie in sechs Räumen ausgewählte Prinzipien der grünen Chemie spielerisch kennenlernen. So finden sie beispielsweise den effizientesten Weg Wasser zu erhitzen, unterscheiden zwischen nachwachsenden und endlichen Rohstoffen oder sorgen dafür, dass ungefährlichere Chemikalien für chemische Reaktionen verwendet werden. In sechs Kleingruppen arbeiteten die IGS-Schüler und -Schülerinnen aus den Jahrgängen 10 und 11, um aus ihrem zugeteilten Raum zu entkommen und jeweils eine Zahl für den finalen sechsstelligen Code zu erhalten. „Nur wenn alle Zahlen in die richtige Reihenfolge gebracht wurden, lässt sich der Unterrichtsraum wieder öffnen“, berichtet Lathwesen.

„Die Schüler haben von uns keine Hilfe bekommen. Sie mussten die innovativen Aufgaben in ihren Kleingruppen ganz alleine lösen. Das ist insbesondere dann herausfordernd, wenn Inhalte aus höheren Jahrgangsstufen in den Aufgaben mit eingebettet sind“, so Dr. Stuckey, der neben Lehrertätigkeit auch externer Mitarbeiter in der Curriculumentwicklung und Lehrerfortbildung des IDN der Universität Bremen ist und sich über die inzwischen seit 10 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem IDN der Universität Bremen freut. „Für uns ist es wichtig zu untersuchen, wie das Spielkonzept und die digitale Lernumgebung auf Schüler und Schülerinnen wirken. Dabei war es besonders interessant zu beobachten, wie die Kleingruppen jeweils bei den Rätseln vorgehen und mit Herausforderungen umgehen“, ergänzt Lathwesen, die das hohe Engagement der Schüler und Schülerinnen aus den beiden Jahrgängen lobte.

Die IGS und das IDN haben die Erprobung als großen Gewinn für den Unterricht empfunden. Weitere Projektdurchführungen sind bereits in Planung. Die Schüler und Schülerinnen hatten sichtlich Freude. „Der Escape Room hat wirklich Spaß gemacht. Gleichzeitig konnten wir neue Inhalte der Grünen Chemie in Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit kennenlernen. Unser ganzer Kurs hat zusammengearbeitet, um den Code am Ende zu knacken“, so ein Schüler in der Reflexionsrunde. Und mit dem gelösten Zahlencode konnten die Lernenden anschießend in die Pause.

Die Doktorandin der Universität Bremen Chantal Lathwesen (rechts) erprobte den von ihr entwickelten Escape Room „Green Chemistry“ im Kurs der IGS Wilhelmshaven von den Lehrern Jens Fiehne (2. v.l.) und Dr. Marc Stuckey (rechts)

Bericht von: Dr. Marc Stuckey

IGS setzt Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen

Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Orange Days

Gewalt an Mädchen und Frauen ist ein Problem, immer noch und immer wieder. Das Hinterherrufen, Beleidigen, Belästigen,Grapschen und Fotografieren sind nur einige der Probleme, mit denen Mädchen und junge Frauen auch 2023 tagtäglich in ihrem Alltag konfrontiert sind. Viele erleben auch Schlimmeres und die meisten Taten bleiben unsichtbar, ereignen sich im Alltag oder in den häuslichen vier Wänden.

Wir als Schule haben uns gemeinsam dieses Themas angenommen und eine große Ausstellung im Rahmen der Orange Days organisiert, in der SchülerInnen mit eigenen künstlerischen Arbeiten ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Perspektiven auf diesen Themenkomplex verarbeitet haben.

Wochenenden, Freistunden, Mittagsfreizeiten wurden investiert, um Bilder, Plastiken, Installationen und Texte zu schaffen, die negative Erfahrungen problematisieren aber auch positive und mutmachende Perspektiven auf das Thema Weiblichkeit eröffnen. Nach einigen Tagen des Aufbaus, an dem sich auch viele engagierte SchülerInnen in den Pausen oder Freistunden bzw. nach dem Unterricht beteiligten, wurde die Ausstellung am 29.11. feierlich eröffnet.

Zum Programm gehörten dabei ein Vortrag von Emma (Jahrgang 6), eine Rede des Direktors, Dr. Knut Engeler, ein Vortrag von Herrn Klabunde (Polizei Wilhelmshaven) sowie eine Eröffnungsansprache von Jutta Göner (Fachbereichtsleitung Kunst). Die gut besuchte Eröffnung im Forum der IGS wurde dabei von zahlreichen kritischen Worten zum Thema aber auch Appellen für mehr Verantwortung und Zivilcourage flankiert. Anschließend hatten die ca. 200 BesucherInnen Zeit, sich die Austellung anzuschauen, wobei zahlreiche, teils sehr persönliche Gespräche über eigene Erfahrungen entstanden.

Wir blicken zurück auf arbeitsintensive Tage, ein Projekt, dass das Zusammenleben in der Schule, den Austausch und den Zusammenhalt gestärkt hat und hoffen, dass wir ein starkes (künstlerisches) Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen setzen konnten und weiterhin werden.

Wir bedanken uns als Fachbereich Kunst beim Soroptimist e.V. Wilhelmshaven, die uns in der Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung sehr unterstützt haben sowie beim Team Schulsozialarbeit für die tolle Zusammenarbeit und Beratung.

Die Ausstellung ist noch bis zum 10.12.23 in der Schulstraße und im Forum der IGS Wilhelmshaven zu sehen und kann gerne nach Voranmeldung im Sekretariat ( 04421 98190 / info@igs-whv.de ) als Gruppe besucht werden. Auch kurze Führungen sind Absprache möglich.

Beitrag von Kai Hagedorn

Schüler erreichen die K.O.-Runde bei der Design Challenge

Schüler erreichen mit ihrem Roboter die K.O.-Runde bei der Design Challenge

Die Schülergruppe aus dem Bio-LK der IGS Wilhelmshaven nimmt erfolgreich am Wettbewerb der Jadehochschule zum Mülleinsammeln teil und erreicht den sechsten Platz.

Müll stellt ein großes Problem für die Umwelt dar. Statt zu Recyceln landet zu viel Unrat in der Natur. Auch unsere Küstenbereiche und Deiche sind häufig zugemüllt. Wie lässt sich der Müll schnell einsammeln? Genau zu dieser Frage hat die Jade-Hochschule in Wilhelmshaven eine Aufgabenstellung im Rahmen der Design Challenge entwickelt, bei der ein Roboter gebaut werden sollte, der über Fernsteuerung dann auf einem Deichmodell Müll einsammelt. Teilgenommen haben nicht nur Studierende, sondern auch drei Schülergruppen aus dem Biologie-Leistungskurs der IGS Wilhelmshaven von Dr. Marc Stuckey aus Jahrgang 13. Sie absolvierten dieses Projekt im Rahmen des Seminarfachs.

Für den Wettbewerb haben alle Gruppen das identische Material in einer Box erhalten – einige technische Teile waren für den Zusammenbau elementar, andere beigefügte Materialien waren für das Fertigstellen nicht notwendig. Insgesamt hatten die Gruppen sechs Wochen Zeit. In der Vorrunde hatten die Teams jeweils fünf Minuten Zeit ein Müllstück in einer bestimmten Entfernung einzusammeln und dann in ein vorgesehenes Behältnis abzulegen.

„Das Setting war klasse organisiert. Das Deichmodell stellte einen gelungenen Parcours dar und erfreulicherweise hat die Design Challenge viele Zuschauer angelockt“, berichtet Stuckey.

Während zwei Gruppen die Vorrunde knapp nicht überstanden haben, konnte das Team „Knalldosen-Effekt“, bestehend aus den Schülern Jendrik, Timo und Jonas sowie Helfer Dariush, in die K.O.-Runde einziehen. Dabei ist die Gruppe mit ihrem „Knalldosen“-Roboter gegen ein Studententeam angetreten. Innerhalb von 15 Minuten konnten bis zu neun Müllteile (wie z.B. Filmdose, Luftballon, Korken etc.) mit ihrem Roboter einsammeln. Und da sah es zunächst sehr gut für die Gruppe „Knalldosen-Effekt“ aus, um eine Treppchenplatzierung zu erreichen, denn die Gruppe um Jendrik konnte bereits innerhalb von zwei Minuten zwei Teile (Filmdose und Korken) in den Müllbehälter legen. Doch bei der Auffahrt zum Deich lockerte sich eine Lötstelle und eine Weiterfahrt nur noch bedingt möglich. Zwei Minuten vor Schluss konnte das gegnerische Team dann ein drittes Müllstück einsammeln, sodass „Knalldosen-Effekt“ dann im Platzierungsduell um Platz 5 antreten musste.

„Insgesamt war das Projekt ziemlich umfangreich und auch anstrengend, da parallel auch noch die Klausuren unter Abiturbedingungen liefen. Aber es hat riesig viel Spaß gemacht und unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt“, reflektiert Jendrik die Teilnahme.

Die Wettbewerbsteilnehmenden Nienos, Daniel, Timo, Jonas, Dariush, Jendrik und ihr Lehrer Dr. Marc Stuckey

„Neben den fachlichen Inhalten konnten die Schüler auch ihre Kreativität und ihre Kompetenzen rund um Programmierung und Elektrotechnik erweitern. Ich finde diese Art der Wettbewerbe ganz prima, um so Schüler für technische Fachrichtungen zu begeistern“, so Dr. Stuckey.

Bericht: Dr. Marc Stuckey

Foto: Susanne Krüger-Pantke

Wenn die Kleinen wie die Großen experimentieren

Der Begabtenkurs „Chemie“ hat vor den Sommerferien in der KiTa Bant II ein buntes Experimentierangebot durchgeführt.

Experimentelle Neugier zeigt sich bereits im Kindesalter. Doch oftmals fehlen die Zeit oder Erfahrung mit kleineren Kindern (chemische) Versuche durchzuführen. „An der KiTa Bant II hier in Wilhelmshaven gab es vor vielen Jahren ein Angebot für unsere Kinder, bei dem chemische Experimente durchgeführt wurden“, berichtet Erzieherin der KiTa Bant II Ute Hadeler-Striepens. Doch durch den Wegzug der Grundschulkollegin sei eine Durchführung dann nicht mehr möglich gewesen.

Ute Hadeler-Striepens zusammen mit ihren Schützlingen von der KiTa Bant II sowie Alessia, Fenja und Dr. Marc Stuckey von der IGS, die gemeinsam das KOV-Angebot durchgeführt haben

Im Gespräch zwischen Hadeler-Striepens und IGS-Lehrer Dr. Marc Stuckey bei einer Sitzung des Kooperationsverbundes „Begabungen und Talente fördern -Wilhelmshaven“ haben beide festgestellt, dass ein solches Programm nochmal reaktiviert werden sollte – auch um die Beliebtheit naturwissenschaftlicher Fächer zu steigern. Auch Katrin Draschar, Leiterin der KiTa Bant II, war von der Idee des Vorhabens begeistert.

Mit seinem Begabtenkurs „Chemie“ hat Dr. Stuckey mit seinen Schülerinnen und Schülern ein vierwöchiges Experimentierprogramm entwickelt, das unterschiedliche Versuche mit Haushaltlebensmitteln beinhaltet. „Für unsere Versuche haben wir nur auf Produkte aus dem Supermarkt und Gegenstände aus dem Alltag zurückgegriffen“, erzählt Stuckey, der für die Versuche unter anderem Milch, Wasser, Öl, Lebensmittelfarbe und ähnliches benötigte.

„Es war toll, wie interessiert und wissbegierig die Kleinen waren“, erzählt Fenja, die die Durchführung in der KiTa mitbetreute. Sowohl die KiTa als auch die IGS hoffen auf eine erneute Durchführung in diesem Schuljahr.

Bericht von Dr. Marc Stuckey

Besuch bei Siemtje Möller im Deutschen Bundestag am 06.09.23

Auf der Abschlussfahrt nach Berlin des Jahrgangs 10 haben wir jede Menge Highlights erlebt – vom Erkunden der Stadt, über Führungen des Unterwelten e.V., einen Besuch der Mauergedenkstätte oder bis hin zu den vielen unterschiedlichen Unternehmungen im Wahlpflichtbereich, bei denen die Schülerinnen und Schüler ganz nach Interesse Berlin und seine Attraktionen entdecken konnten.

Am Mittwoch, den 06.09.23, haben wir darüber hinaus mit einigen Schüler:innen aus dem Jahrgang 10 die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller besucht. Es war nicht nur sehr aufregend, einmal die Arbeit im Deutschen Bundestag live und ganz nah zu erleben. Wir hatten sogar das große Glück, die Generaldebatte mitzuerleben und den Bundeskanzler Olaf Scholz reden zu sehen. Im Anschluss an den Besuch des Plenums führten die Schülerinnen und Schüler ein Gespräch mit Siemtje Möller, in dem es u.a. um Fragen zu ihrem Berufsalltag als Abgeordnete und Staatssekretärin, aber auch um Sicherheits- und Außenpolitik in Deutschland ging. Siemtje Möller machte den Jugendlichen Mut, vor allem das im Leben zu tun, wofür man wirklich brenne, und von den Erwachsenen zwar zu lernen, aber nicht einfach alles zu übernehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschließend überreichten wir ein Geschenk mit lauter kleinen Überraschungen aus den Schülerfirmen: Honig von den IGS-Bienen, Lippenpflege und maritime Seifen, Kerzen mit selbst hergestellten Aufdrucken und z.B. auch einen Schlüsselanhänger mit unserem Logo aus dem 3D-Drucker.

Viele dieser Produkte kann man übrigens auch beim Weihnachtsbasar am 23.11. bekommen. Weitere Informationen dazu folgen demnächst. Vielleicht findet sich ja so auch noch das ein oder andere Vorweihnachts- oder Nikolausgeschenk…

Gruppenfoto: Büro Möller/Gronewold

Bericht und restliche Bilder: Katharina Terhaag

Mit klarer Sicht in die Top 50

Der Begabtenkurs „Chemie“ hat beim Schülerwettbewerb „Jugend testet 2023“ eine der 50 besten Arbeiten eingereicht.

Ob durch Pollenflug, Regen oder Insekten – Glasscheiben werden täglich auf die Probe gestellt. Dies veranlasste den Begabtenkurs „Chemie“ des Kooperationsverbundes „Begabungen und Talente fördern“ (KOV), unter der Leitung von IGS-Lehrer Dr. Marc Stuckey, zu Jahresbeginn diverse Glasreiniger zu testen und die Untersuchungsergebnisse beim Schülerwettbewerb „Jugend testet 2023“ einzureichen.

Die Urkundenübergabe erfolgte durch den Lehrer Dr. Marc Stuckey (links) an seine KOV-Schüler Hendrik (Mitte) und Eric (rechts)

„Die Schüler haben sich unterschiedliche Testkriterien überlegt. So spielten neben der Wirkungsweise auch Verpackung, Optik, Sprühverhalten und der Preis für die Jugendlichen eine wichtige Rolle“, berichtet Stuckey. Ein spannender Versuchsaufbau ergab sich beim „Reinigungstest“ an der Autoscheibe. Ein Kollege hatte dem Kurs eine Autoheckklappe zur Verfügung gestellt, so dass die Jugendlichen mithilfe des Scheibenwischers prüfen konnten, ob der jeweilige Glasreiniger Schlieren hinterlässt oder ob die Scheibe klar bleibt. „Die Heckklappe haben wir an ein Netzgerät angeschlossen und konnten im Chemieraum direkt die Untersuchung durchführen“, erklärt Hendrik, Schüler aus Jahrgang 11.Hendrik hat zusammen mit dem Schüler Eric aus dem 9. Jahrgang insgesamt zehn Untersuchungen an den sechs Glasreinigern unterschiedlicher Hersteller durchgeführt und jedes Ergebnis genau dokumentiert, wie man es von der Stiftung Warentest her kennt. Am Ende hatte das Produkt der Firma Sidolin die Nase vorn. Die Untersuchungsergebnisse wurden in einem achtseitigen Bericht festgehalten und „Jugend testet 2023“ zugesandt. Über 3200 Schüler haben mit insgesamt 960 Berichten an dem Wettbewerb teilgenommen. Jetzt wurden die Gesamtergebnisse bekanntgegeben und die Ausarbeitung über die Glasreiniger gehört zu den besten 50 Arbeiten. Die beiden IGS-Schüler haben jeweils eine Urkunde sowie ein kostenloses Jahres-Abo der Zeitschrift „test“ erhalten.

„Die Schüler wurden für ihre intensive Untersuchung belohnt“, freut sich Stuckey für die Jugendlichen.

Beitrag von Marc Stuckey

Schüler gehen im Chemieunterricht neue (chemische) Bindungen ein

Universität Bremen erprobt neues Modell zur chemischen Bindung mit Schülergruppen der IGS Wilhelmshaven

Es ist oft mehrere Quadratmeter groß und hängt wahrscheinlich in jedem Chemieraum – das Poster zum Periodensystem der Elemente. Für viele Lernende bleibt es im Chemieunterricht ein Mysterium, denn es ist sowohl komplex als auch ziemlich abstrakt. Doch ist das Periodensystem ein nützliches Werkzeug, um die Vielzahl an chemischen Verbindungen, die uns umgeben, zu erklären. Und warum Moleküle so aufgebaut sind, wie sie es sind, wurde jetzt – auch mithilfe des Periodensystems und den daran ablesbaren Außenelektronen – in Klasse 9, 10 und 11 an der IGS Wilhelmshaven erprobt.

Die Mitarbeiter der Universität Bremen Professor Dr. Marcus Bäumer und Dr. Nadja Belova (oben links) und Studentin Leana Kahrs mit dem IGS-Lehrer Dr. Marc Stuckey (rechts oben) erprobten mit der 10. Klasse ein Unterrichtsmodul zum Thema „Atombindung“

Um den Lernenden den Zugang zu diesem komplexen Thema zu erleichtern, haben sich Dozenten der Universität Bremen Professor Dr. Marcus Bäumer (Institut für Angewandte und Physikalische Chemie) und Dr. Nadja Belova (Akademische Rätin am Institut für Didaktik der Naturwissenschaften) sowie Studentin Leana Kahrs und IGS-Lehrer Dr. Marc Stuckey überlegt, etwas zu nutzen, was man sonst eher aus dem Kinderzimmer kennt – Lego®-Steine.

Das bekannte Spielzeug wurde in ein neues, innovatives Modul zur Atombindung integriert, welches in mehreren Chemieklassen der Wilhelmshavener Gesamtschule durchgeführt wurde. „Warum sich Atome überhaupt miteinander verbinden, ist für Schüler oft nicht leicht verständlich. Insbesondere die Atombindung ist immer etwas sperrig und nicht sehr anschaulich“, berichtet Stuckey aus dem Schulalltag. Genau hier setzt das Modul an und veranschaulicht mit dem Lego®-Modell und einem praktischen Anteil den theorielastigen Inhalt. „Wir haben über ein Baustein-Prinzip das Theoriemodell der Atombindung so abgewandelt, dass die Schüler spielerisch eine deutlich bessere Idee von dieser Bindungsart bekommen“, erzählt Professor Bäumer, der für seinen Modellansatz Lego®-Teilchen herangezogen hat. Drei einfache Regeln sorgen dafür, dass die Schüler schon nach kurzer Zeit mehrere Moleküle nachbauen können und so auch etwas in der Hand halten, was den abstrakten Zugang zum Periodensystem veranschaulicht. Wie schnell die Schüler den Umgang und die Prinzipien verinnerlicht haben, war erstaunlich. „Alle Gruppen konnten am Ende alle Aufgaben bearbeiten und korrekt umsetzen“, freute sich Belova. Erfreulich war auch der fachliche Austausch innerhalb der Gruppen.

Knapp 60 Minuten lang haben die Schüler mit den Bausteinen Moleküle mit dem neuen, vereinfachten Modellansatz gearbeitet und tolle Erfolge erzielt. Anschließend konnten die Jugendlichen den Mitarbeitern der Universität Bremen auch Rückmeldung geben. „Nach kurzer Zeit war das Baustein-Modell verständlich und es hat mir sehr geholfen“, meldet Nick, Schüler aus Jahrgang 10, zurück – und auch das Zurückgreifen auf das Periodensystem war dann für die meisten kein Mysterium mehr.

Foto: IGS WHV, Bericht von Marc Stuckey