Rap-Projekt im Deutschunterricht

„Das wir so etwas können, hätte ich nicht gedacht…!“

Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Großstadtlyrik“ befassten sich die 24 SchülerInnen des Deutschkurses 8,456 unter Leitung von Erika Damm und Kai Hagedorn mit lyrischen Werken der letzten 100 Jahre, die allesamt eine Gemeinsamkeit aufwiesen: Das Themenfeld Stadt und Mensch.

Neben grundlegenden Kategorien der Lyrikanalyse, wie dem Identifizieren und Deuten von Metaphern, Alliterationen, Reimschemata und weiteren Stilmitteln, stand in der Auseinandersetzung mit den Texten vor allem das Verhältnis zwischen „lyrischem Ich“ und Stadt als Lebensraum im Fokus der gemeinsamen Arbeit.

Nach der Beschäftigung mit expressionistischen Gedichten und Beispielen aus dem Bereich Poetry-Slam stand Rap – gewissermaßen als moderne Form der performativen Lyrik – auf der Agenda.

Für das Schreiben eines eigenen Stadtrap-Textes stand eines fest: Thema ist Wilhelmshaven.

Unterstützung erfuhren die SchülerInnen durch den überregional bekannten Rap-Künstler Boykott („Wilhelmshaven“), der Grundlagen des Rappens sowie Texteschreibens erläuterte und den SchülerInnen in ihrer gesamten Schreibphase mit Tipps, Anregungen und Expertise zur Seite stand.

Am Ende der Unterrichtseinheit stand die Präsentation der Texte, in denen die SchülerInnen ihre ganz eigene Sicht und persönliche Geschichten aus „ihrer“ Stadt verarbeiteten.

Die Vorträge reichten von rhythmisch gelesenen Texten bis hin zu hochanspruchsvollen Rap-Performances, die entsprechend mit brandendem Applaus belohnt wurden.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die SchülerInnen freudiges Engagement gezeigt und für sich neue Wege für einen produktiven Umgang mit Lyrik erschlossen haben.

Kai Hagedorn