„Coming soon“ – eine Wandgestaltung zwischen Realität und Zukunft

IGS-Schülerinnen stellen Kunstwerk im Außerschulischen Lernort nach Corona-Unterbrechung fertig

Nachdem 2019 ein erstes großes Wandbild für den Außerschulischen Lernort Technik und Natur e. V. gestaltet wurde, stellten jetzt Schülerinnen des 11. Jahrgangs eine weitere Wand für den Begrüßungs- und Pausenraum der Einrichtung fertig. Das Projekt wurde von Jutta Göner und Nikola Andreas betreut.

Die Schülerinnen entwickelten vielfältige Bildideen, von denen der Entwurf von Leonie Specht favorisiert wurde. Leonie ließ sich von einem Lernplakat im Raum des außerschulischen Lernortes inspirieren, das das Sonnensystem zeigt und von kleinen Besuchern der Einrichtung immer wieder bestaunt wurde. Zudem sollte das Thema Natur und Technik integriert werden und hier stieß die Schülerin auf einen Zeitungsartikel, der über neuere Forschungen zu Gewächshäusern auf dem Mond berichtete. Ihre Grundidee war geboren.

Leonie entwarf einen kleinen Astronauten in Begleitung eines großen, erwachsenen Roboters, beide befinden sich auf dem Mond und kommen von der Erde. Der kleine Astronaut hält eine Gießkanne in der Hand, um eine Blume zu gießen, die neben ihm aus dem Boden sprießt.

Das Wandbild lässt viele Fragen zu, fordert zum Nachdenken auf, so z. B., ob alles technisch Machbare auch immer umgesetzt werden sollte – zum Wohle der Menschheit – oder ob es vielleicht nur dem Interesse Einzelner, als Machtdemonstration dienen könnte. Könnte zukünftig vielleicht sogar das Leben auf dem Mond mit Hilfe von Technik (Raketentechnik, Robotik, u.a.) möglich werden!?

Im Februar 2020 wurde mit der Umsetzung der Wandgestaltung begonnen, die dann aber, am 15. März, durch die einbrechende Corona-Pandemie unterbrochen wurde. Erst am 18. Juni konnte die Arbeit wieder aufgenommen werden, doch jetzt unter völlig neuen Rahmenbedingungen.

Die Schülerinnen waren aufgrund der geltenden Hygienemaßnahmen von der Schulleitung in zwei Gruppen eingeteilt, die nur an bestimmten Tagen in der Schule sein durften. Dies galt genauso für die Arbeit im Außerschulischen Lernort. Die Schülerinnen waren trotz dieser Einschränkungen in ihrer Kommunikation einfallsreich und arbeiteten „nah miteinander auf dem Boden oder übereinander auf der Leiter“ und konnten auf diese Weise aufeinander eingehen und „sich alles Mögliche einfallen lassen, damit alle sich einbringen konnten“, so Tabea Chika Kavayé. Dies waren besondere Herausforderungen.

Alle beteiligten Schülerinnen sind nun stolz auf ihr Bildwerk, das trotz der besonderen Umstände beendet werden konnte.

An dem Projekt waren folgende Schülerinnen des 11. Jahrgangs der IGS Wilhelmshaven beteiligt:

Fine Dörnath, Lea Dohle, Leonie Specht, Marlous Haar, Nejra Duvnjak, Nina Merkt, Nisa Keskin, Tabea Chika Kavayé und Eske Riedel.

  • Foto 1: Gesamtbild – Wandbild 2019: Künstliche Intelligenz – unsere Zukunft?
  • Foto 2: Katja Kotschkurow, Laura Hiller
  • Foto 3: Tabea Chilka Kavayé, Marlous Haar, Nejra Duvnjak, Fine Dörnath, Lea Dohle, Nisa Keskin
  • Foto 4: Marlous Haar, Fine Dörnath, Lea Dohle, Nisa Keskin
  • Foto 5: Leonie Specht
  • Foto 6/7: Eske Riedel, Leonie Specht, Nina Merkt

Vom Buch zum Kunstwerk – Austellung

Ausstellung „Vom Buch zum Kunstwerk“ im Wattenmeer Besucherzentrum  vom 05.06.2018 – 6.07.2018  

Über 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7, 11, 12 und 13 der IGS Wilhelmshaven haben im Wattenmeer Besucherzentrum mit ihrer ganz besonderen Kunstausstellung „Vom Buch zum Kunstwerk“ alte Kunstfachbücher und die 51-bändige Lexikonreihe „Kunst der Welt“ aus den 1960er Jahren, die eigentlich im Altpapier entsorgt werden sollte, in die „Welt der Kunst“ (Ahlrich van Ohlen, Buchkünstler, Gastredner der Ausstellungseröffnung) zurückgeführt.

Die Idee, die alten Kunstbücher für ein ästhetisches Projekt zu benutzen, entstand, als man im Rahmen von Umbaumaßnahmen zur Einrichtung einer schuleigenen Kunstwerkstatt beim Ausräumen von Bücherregalen auf die alten Kunstbücher stieß. Im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung stand nun „das Buch als Kunstobjekt“.

Die Schülerinnen und Schüler bekamen Spielraum zum Experimentieren, ihnen wurden Möglichkeiten des freien Umgangs mit der gesamten Erscheinungsform des Buches gegeben. Sie wurden angeleitet, die Bücher in ihrer Ganzheit wahrzunehmen, sie mit allen Sinnen zu „begreifen“. Dabei kamen z. B. alte Erinnerungen hoch. So regten die Bilder und Texte zu ungewohnten Gedanken an, die sie als Idee für ihre Gestaltung nutzen konnten.

Die Schülerinnen und Schüler durften ihre Fantasie laufen lassen, „sie sind sehr weit gegangen“, so Ahlrich van Ohlen, „haben ihre Hände gebraucht und etwas Neues, etwas Eigenes geschaffen“ und dabei nicht nur eine tiefe Freude erfahren, sondern auch die Erkenntnis, welche wichtige Rolle das Gestalten mit der Hand spielt und wie kreativ dies sein kann.

So sind die alten Kunstbücher nicht im Altpapiercontainer gelandet, sondern zum einzigartigen Kunstobjekt geworden.

Artikel: Vom gedruckten Buch zum Kunstwerk, Klaus Ritter, Kompass, Nr. 6, 2018

„Offenes Atelier“ der Kunstwerkstatt

Neugierig sein, hinschauen, wahrnehmen, ausprobieren, experimentieren, fantasieren, erkunden und gestalten, … der Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das sinnliche Erleben, Handhaben und Handwerken sowie praktische Umgehen mit den Dingen stehen im Vordergrund ebenso wie der Freiraum, die Zeit und die Ruhe zu haben, um frei und selbstbestimmt, entdeckend kreativ zu werden. All dies ist möglich in der Kunstwerkstatt der IGS.

Selin aus dem Jahrgang 6 kommt gerne in die „Kunstpause“, weil sie in ihrer Mittagsfreizeit in der Kunstwerkstatt eine angenehme Atmosphäre und Ruhe findet, um ihre Stimmungen über das Malen auszudrücken. Charlotta, Jahrgang 9, zeichnet gerne und Finja aus dem Jahrgang 8 gefällt es, die Mittagsfreizeit mit schönen Dingen auszufüllen. Nareen, Liza, Angelik und Hala haben schon in ihrer Heimat Irak gerne gemalt und freuen sich über die freie Zeit und die neuen Impulse und Anregungen, die sie in der Kunstwerkstatt bekommen.

Unter Mithilfe der Stadt, des Schulamtes und einer großen Spende des Elternfördervereins der IGS konnte eine attraktive Kunstwerkstatt für die Schülerinnen und Schüler eingerichtet werden. Diese bietet ihnen die Möglichkeit hier ihre Mittagsfreizeit zu genießen, ebenso wie die „Aktive Pause“. Aber auch Kunst-AG’s, Wahlpflicht- und andere künstlerische Kurse oder interessierte Schülerinnen und Schüler können das „offene Atelier“ nutzen, um kreativ tätig zu werden.

Ich baue mir was

„Verspielt, märchenhaft, ausdrucksstark, schön, eigenwillig, bunt und schief“, so könnte man die vielseitigen Gebäude bezeichnen, die die Schülerinnen und Schüler der Kurse (Jhg. 6.5 und 6.6) im Kunstunterricht zum Thema „Ich baue mir was“ unter der Anleitung von Jutta Göner und Nicola Andreas geschaffen haben. Ausgangspunkt und Anregung für die Gestaltungen war die Architektur von Friedensreich Hundertwasser. Über verschiedene ästhetische Zugänge des künstlerisch-ästhetische Erforschens (des Wahrnehmens, Begreifens, Gestalt-Suchens, Entdeckens, Verstehens, …) erfanden und planten die Schülerinnen und Schüler spielerisch und fantasievoll Häuser und Gebilde. Nach unterschiedlichen Experimenten zur plastischen Materialerkundung, Entwurfsskizzen und Bildern führte das Modellieren mit dem zu formenden Material (mit Zeitungspapier und Kleister, Schuhkartons, Papierrollen, … ) zu überraschenden Lösungen. Rechte Winkel und gerade Formen wurden durch unregelmäßige, schiefe, geschwungene, wulstige, „betrunkene“ Abrundungen und Formen ersetzt, um die Bauten organisch zu gestalten. Zwiebeltürme, fantasievolle Turmbauten, bunt bemalte Fassaden und eigensinnige Fenstergestaltungen gaben den Häusern etwas „Märchenhaftes“.

„Meine Stadt und ich“

Ein kooperierendes Projekt im Seminarfach (Jg. 12) zur Einführung in die Filmproduktion von Jutta Göner und Marc Müller

Statt sich passiv vor die „Glotze“ zu setzen, wie Nina Hagen es 1978 in ihrem Songtext: „Ich glotz TV“ formulierte, gab das Filmprojekt: „Meine Stadt und ich“ von Jutta Göner und Marc Müller den Schülerinnen und Schülern des 12. Jahrgangs die Chance, sich aktiv – nach dem Motto: „Ich mach TV“ – hinter oder auch vor die Kamera zu stellen oder sich am Schnittprogramm zu betätigen, um sich kreativ durch eigene Filmproduktionen auszudrücken. Auf diese Weise gewannen die Schülerinnen und Schüler erste Einsichten in die Produktionsabläufe von Film, setzten sich mit Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven, Standorten und Charakterisierung von Personen sowie Kameratechnik, Schnitttechnik und Montage von Film auseinander.

Die Bilder zeigen die Schülerinnen und Schüler (Melina Rothe und Rene Klattenberg; Pepe Schäfer, Marlene Kurtgil und Nico Adamy; Emily Czarczinski, Marlene Kurtgil und Pepe Schäfer) bei der Filmarbeit.

Zertifikat – Filmlehrer

Zertifikatsvergabe der berufsbegleitenden Qualifizierung als Filmlehrer beim 14. up-and-coming Internationalen Film Festival in Hannover

Seit Juni 2016 hat Jutta Göner (Deutsch, Kunst und Darstellendes Spiel) an der berufsbegleitenden Qualifizierung zur Filmlehrerin des TASCHENGELDKINO – Film und Filmen in der Schule – teilgenommen. Profis aus der Filmbranche vermittelten in dieser Ausbildungszeit praktische Kompetenzen in Storytelling und Drehbuchschreiben, Kameraführung, Schnitt und Sound, Dokumentar-, Kurz- und Trickfilm. Nach acht Workshops hat Jutta Göner nun die Ausbildung mit einem eigenen Filmprojekt und einer Hausarbeit zum Thema „Meine Stadt und ich“ im Seminarfach des 12. Jahrgangs abgeschlossen und am 24.11.2017 das Zertifikat als Filmlehrerin erhalten.

Inszenierte Fotografie

Eine inszenierte Fotoreihe von Philipp Osterkamp und Kyra Brockschmidt (LK-Kunstkurs, Jutta Göner, Jg. 13)

 Ein schönes Mädchen (Kyra Brockschmidt)  liegt skulpturenhaft im schwarzen Outfit mit Lederjacke und Netzstrümpfen und einer Kornflasche in der Hand auf einem dreckigen, feuchten Boden. Ihr Gesicht ist perfekt geschminkt, die Augen und der Mund sind leicht geöffnet. Von den Schwarz-Weiß-Fotografien geht etwas Verstörendes und zugleich Irritierendes aus. Im ersten Moment könnte man denken, es handele sich um zufällige Fotos, doch bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass die scheinbare Zufälligkeit des dargestellten Ereignisses das Ergebnis einer sorgfältig geplanten Inszenierung ist. Die Szene ist eine gestellte, alle Zufälligkeiten wurden ausgeschlossen, alle Details durchdacht. Der theatralische Charakter ist beabsichtigt: Der Ort (ein alter Bunker), die Darstellerin in theatralische Pose, die Kostümierung, die Requisiten, die Lichtregie, … alles wohlüberlegt. Auf diese Weise erhält die Szenerie eine Nähe zum Theater, zur Bühne und zur Inszenierung.