Umweltschule in Europa

DSCF4548 Überreichung der Fahne

Warum spricht die Bundeskanzlerin auf dem Tag der Deutschen Industrie und nicht auf dem Klimagipfel in New York?
Kann man Schülerinnen und Schülern die Prioritäten deutscher Politik erklären und gleichzeitig von ihnen verlangen, dass sie sich für ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt, für ein partnerschaftliches Verhältnis mit Ländern der Dritten Welt oder für das Klima einsetzen?
Man kann und man muss, es ist aber ein schwieriges Geschäft und verlangt einen langen Atem. Der lange Atem der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte der IGS Wilhelmshaven wurde jetzt wieder mit der Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ belohnt. (Die WZ berichtete.) Von den vielen Bausteinen der Umweltbildung waren es in diesem Projektzeitraum vor allem das Mülltrennungskonzept und die inzwischen zwei Jahre alte Kooperation mit der Oanab Primary School in Rehoboth, Namibia, die ausgezeichnet wurden.

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Oanab Primary School in Rehoboth, Namibia

Ein eigener „Wertstoffhof“ in der Schule, eingerichtet und ausgestattet in einer gemeinsamen Aktion der Hausmeister, der Lehrer und Schüler, bietet jetzt die Möglichkeit, nicht nur den gängigen Schulmüll zu trennen, sondern auch Wertstoffe, wie Druckerpatronen, alte Handys, CDs und DVDs, Farben, Batterien usw. zu sammeln und wirklich getrennt dem Recycling zuzuführen. Umweltmanager in allen Klassen werden regelmäßig fortgebildet und sorgen als Multiplikatoren dafür, dass möglichst viele mitmachen. Auch bei der Partnerschaft mit der Oanab Prim setzt die IGS auf Nachhaltigkeit. Unser Ziel ist es, jedes Jahr einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern den Besuch des Umweltzentrums NaDEET zu ermöglichen. Umweltbildung steckt in Afrika noch in den Kinderschuhen. Für Namibias empfindliche Ökosysteme ist ein schonender Umgang mit Ressourcen aber überlebensnotwendig. Im Gegensatz zur Kanzlerin war der Klimawandel für die IGS ein weiteres Thema im letzten Schuljahr. Über die Zettel, die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs auf dem Parkplatz verteilten, werden viele Eltern erstaunt gewesen sein. Neben dem ungeheuren CO2-Ausstoß, hat das „Elterntaxi“ nämlich noch viele andere Nachteile. Die IGS – Schüler waren dann auch folgerichtig beim Stadtradeln ganz besonders erfolgreich.
Für die IGS ist klar, sie wird auch im nächsten Projektzeitraum von „Umweltschule in Europa“ genug Themen haben.